Cava Grande del Cassibile - Sizilianischer Grand Canyon
Als eines der schönsten Naturerlebnisse Siziliens präsentiert sich die Schlucht Cava Grande del Cassibile. Spektakulär sind die türkisfarbenen Wasserbecken und Wasserfälle tief unten im Tal.
Die Schlucht Cava Grande del Cassibile ist eines der schönsten Naturerlebnisse auf Sizilien. Umgeben von einer gigantischen Landschaft strahlt die Cava Grande eine himmlische Ruhe aus. Zu finden ist der Canyon inmitten eines Naturreservats mit einer Fläche von 2696 ha. Üppige Macchia und riesige asiatische Platanen bestimmen das Landschaftsbild.
Einst formten die Wassermassen des Flusses Cassibile eine 250 m tiefe Schlucht, die sogenannte cave, in den weichen Kalkstein der Monti Iblei. Heute plätschert der Fluss seicht durch das Tal und bildet türkisfarbene Wasserbecken, die zum kühlen Bad einladen.
Anfahrt zur Schlucht
Zu finden ist die Schlucht im Südosten Siziliens zwischen Noto und Siracusa. Man fährt von Avola auf der SP 4 in Richtung Avola Antica und biegt nach Cava Grande ab. Über eine Landstraße erreicht man dann nach 6 km links die Abzweigung zum Plateau, das als Parkplatz genutzt wird. Das Belvedere bietet eine atemberaubende Aussicht hinunter in die Schlucht und über das weitläufige Hinterland.
Totenstadt in den Felsen
Auf der gegenüberliegenden Seite der Hochebene sind in den steilen Felswänden tausende von Grabhöhlen zu sehen, die aus dem 12. bis 8. vorchristlichen Jahrhundert stammen. Diese Nekropole hat eine ähnliche Geschichte wie die benachbarte Totenstadt Pantalica in der Nähe von Siracusa. Sie sind die bedeutendsten bronzezeitlichen Zeugnisse auf Sizilien.
Im 13. Jahrhundert v. Chr. wandern die Sikuler vom italienischen Festland ein. Aus den östlichen Küstengebieten verdrängen sie die ursprünglich dort lebenden Sikaner, die daraufhin im Landesinnern Schutz suchen. Bis ins 8. Jahrhundert v. Chr. besiedeln die Sikuler den östlichen Teil der Insel. Doch nachdem ab 735 v. Chr. die griechische Kolonisation auf Sizilien beginnt, endet die Blütezeit der Sikulerstadt. Später in der byzantinischen Zeit dienen die Gräber gelegentlich als Behausung oder werden zu Kapellen umgebaut. Pantalica mit seinen fast 5000 Felskammergräbern ist die größte Nekropole Siziliens.
Seit 2005 zählen sie zum Weltkulturerbe der UNESCO.
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Hinab ins türkisfarbene Nass
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