Basilika Groß St. Martin in Köln
Bauwerk | Groß St. Martin |
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Standort | Köln - Nordrhein-Westfalen, Deutschland |
Höhe | 75 m |
Baubeginn | Ab dem Jahr 1150 |
Baustil | Spätromanik |
Die Kirche Groß St. Martin prägt neben den Türmen des Kölner Doms das Stadtpanorama entlang des Rheinufers. Unter den 12 großen romanischen Kirchen Kölns gilt Groß St. Martin als ein architektonisches Meisterwerk. Ein unverkennbares Merkmal von Groß St. Martin ist der von vier Ecktürmen flankierte quadratische Vierungsturm. Der romanische Kirchenbau besitzt historische und ästhetische Merkmale, die ihn zu einem besonders bedeutenden Beispiel mittelalterlicher Sakralarchitektur machen.
Baugeschichte
Ein verhängnisvoller Brand im Jahr 1150 zerstörte die Gebäude am Kölner Rheinufer, darunter auch die alte Vorgängerkirche des ehemaligen Benediktinerklosters. Noch im selben Jahr wurde auf den Grundmauern römischer Lagerhallen mit dem Bau des neuen Kirchengebäudes begonnen. Die Bauweise der Kirche erfolgt im Stil der Romanik.
Das Langhaus wird nicht, wie im romanischen Kirchenbau des 12. Jahrhunderts üblich, vom Querhaus durchkreuzt. Der Grundriss des Gebäudes zeigt ein Langhaus mit einem nach Osten gerichteten Zentralbau. Als architektonische Besonderheit der rheinischen Romanik erhielt dieser Zentralbau die Form eines Kleeblatts. Vorbild war die 100 Jahre zuvor in Köln erbaute romanische Kirche St. Maria im Kapitol. Tonnengewölbte Einbuchtungen, die Konchen, bilden im Bereich der Vierung einen sogenannten Dreikonchenchor.Ende des Zweiten Weltkrieges erlitt die Kirche schwere Schäden. Der Vierungsturm mitsamt der vier Ecktürme fielen einem der letzten Luftangriffe zum Opfer. Nach dem Krieg wurde zunächst mit dem Wiederaufbau des Turmes begonnen. Im Jahr 1964 war der Turm vollendet und er thronte endlich wieder als Kölner Wahrzeichen im Stadtbild.
Nach der Zerstörung der Kirche vergingen 40 Jahre des Wiederaufbaus, bis 1985 wieder Gottesdienste in der Kirche Groß St. Martin gefeiert wurden.Von der romanischen Baukunst in die digitale Welt
Die damaligen Baumeister bauten nach Theorien und Grundlagen der Geometrie. Ihr Wissen erlangten sie durch praktische Kenntnisse und überlieferte Erfahrungen. Statische Berechnungen gab es im Mittelalter nicht. Es ist daher bemerkenswert, wie die Baumeister nur mit einfachen Hilfsmitteln wie einem Zirkel, Lot und Winkelmaß riesige, hochstrebende Sakralbauten planen konnten.
Herr Matthias Beusch vom Ortsverband Köln Stadtbild Deutschland e.V. hat die Kirche Groß St. Martin mit der heutigen modernen Technik digital rekonstruiert. Er begeistert sich für die klassische Architektur und die Geschichte der „alten“ Gebäude der Stadt Köln. Sein besonderes Interesse gilt den romanischen Kirchenbauten in Köln.
Ohne Vorlagen, nur anhand von Fotos, hat Herr Beusch die romanische Kirche Groß St. Martin mit ihren architektonischen Besonderheiten, wie dem Kleeblattchor und den Rundbogenfenstern, am Bildschirm konstruiert.
Auch mit moderner CAD-Software brauchte Herr Beusch viel Zeit und Leidenschaft für die alte Baukunst, um sein „Bauprojekt“ in digitaler Form umzusetzen. Mit großer Bewunderung stelle er immer wieder fest, welches Gespür die alten Baumeister für Proportionen hatten und welche konstruktive Leistungen Sie vollbracht hätten.
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