Normannische Bauten und orientalische Exotik

Die Kirchen San Cataldo und La Martorana sind architektonische Kunstwerke im Herzen von Palermo. Beeindruckend ist die schlichte normannische Bauweise verschmolzen mit arabisch-byzantinischen Elementen.

Chiesa di San Cataldo und Chiesa La Martorana, Palermo
Chiesa La Martorana (links) und Chiesa di San Cataldo in der Altstadt von Palermo, Sizilien
© Brigitte Loosen

Im Zentrum der Stadt Palermo befinden sich auf der Piazza Bellini die Kirchen San Cataldo und La Martorana. Wegen ihrer eindrucksvollen Architektur gelten diese Baudenkmäler als besondere Sehenswürdigkeiten in Palermo. Sie stammen aus der Zeit der Romanik. Auffällig an den Kirchen sind dekorative Elemente mit islamischen Einflüssen. Diese markanten Merkmale sind zurückzuführen auf die lange Herrschaft der Araber auf Sizilien.

Chiesa di San Cataldo – einzigartige normannische Kirche

Ein optischer Blickfang auf der Piazza Bellini sind die drei leuchtend roten Kuppeln der Kirche San Cataldo. San Cataldo zählt zu den letzten Basiliken auf Sizilien im normannischen Baustil. Während der Regentschaft Wilhelm I. in Sizilien baute sein oberster Minister Maio von Bari die Kirche San Cataldo zwischen 1154 und 1160.

Chiesa di San Cataldo, Palermo
Chiesa di San Cataldo im normannischen Baustil in Palermo, Sizilien
© Brigitte Loosen

Der rechteckige Bau ist in Naturstein errichtet. Blendbögen schmücken die ansonsten schlichte Außenfassade. Ein umlaufendes Gesims mit arabischen Ornamenten umfasst das Gebäude oberhalb der Mauern. Auf der ebenen Dachfläche sind in Längsachse drei halbkreisförmige Kuppeln angeordnet, die erhöht auf einer zylinderförmigen Mauer sitzen. Kleine Fenster erhellen das Innere der Kirche.

Kuppel, Chiesa di San Cataldo, Palermo
Kuppel der Chiesa di San Cataldo in Palermo, Sizilien
© Brigitte Loosen

Der Längsraum von San Cataldo ist 3-schiffig, charakteristisch für die sakrale Baukunst in der romanischen Epoche. Drei flache Absiden befinden sich am östlichen Ende der Kirche. Das hell freiliegende verfugte Sandsteinmauerwerk verleiht dem Innenraum eine puristische Atmosphäre. Bemerkenswert ist der original erhaltene Mosaik-Fußboden aus Marmor und Poryphyr (vulkanisches Gestein).

Innenansicht, Chiesa di San Cataldo, Palermo
Innenansicht der Chiesa di San Cataldo in Palermo, Sizilien
© Brigitte Loosen

Im Jahre 1182 übergab König Wilhelm II die Kirche an die Benediktiner von Monreale. Diese behüteten San Cataldo bis ins Jahr 1787. Es folgten unschöne Jahren für das Gotteshaus. Zwischen 1882 und 1885 erhielt die Kirche durch eine Restaurierung ihren ursprünglichen Zustand zurück.

Seit 1937 ist die Kirche San Cataldo in Palermo Sitz der Ordensgemeinschaft Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Das Symbol des Jerusalemkreuzes ziert die Mittelapis.

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