Botanischer Garten in Jena

Der zweitälteste Botanische Garten Deutschlands im Herzen Jenas fasziniert mit Pflanzen aus allen Regionen der Erde. Auf dem grünen Areal laden Gewächshäuser und Freiflächen zum Staunen und Erkunden ein – schon Goethe war begeistert.

Der zweitälteste Botanische Garten Deutschlands - nach dem in Leipzig (gegründet 1580) - begeisterte schon Goethe. Er spazierte durch den Jenaer Garten und verbrachte viel Zeit mit botanischen Studien. Der Botanische Garten liegt im Zentrum der Stadt Jena und ist der Friedrich-Schiller-Universität angegliedert. Auf einer Fläche von 45.000 m² sind in den Gewächshäusern und im Freiland Pflanzenarten aus allen Regionen der Erde zu bewundern.

Vom Hortus Medicus zu Goethes Gartenparadies in Jena

Im Jahr 1586 als Medizinergarten – Hortus medicus – gegründet, entwickelte sich die kleine Grünanlage in den folgenden Jahren zum Botanischen Garten. Johann Wolfgang von Goethe verbrachte viele Jahre in Jena und verweilte damit auch etliche Stunden im Garten. Als großer Gartenliebhaber ließ er den Garten 1794 um eine Wasserleitung und Gewächshäuser erweitern. Da Goethe sich intensiv mit dem Ginkgo beschäftigte, erinnert noch heute ein stattlicher Ginkgo-Baum an jene Zeit.

Aus den Gewächshäusern hinauf ins steinige Gebirge

Auf dem weitläufigen Gelände des Botanischen Gartens in Jena bieten die Lebensräume in den Gewächshäusern Pflanzen aus aller Welt ein Zuhause. Gleich am Eingang beginnt der Rundgang durch das lichtdurchflutete und beheizte Sukkulentenhaus. Hier gedeihen Kakteen und wärmeliebende Sukkulenten, die aus heißen Regionen der Erde wie den Wüsten stammen.

Vom trockenen Wüstenklima geht es weiter in das Kalthaus mit mediterraner Vegetation. Im feuchtmilden Klima gedeihen hier Myrtengewächse wie der Zylinderputzer mit seinen auffälligen karminroten Blütenständen.

Im folgenden Gewächshaus herrscht ein tropisches Klima. Das Tropenhaus beherbergt Palmen, hängende Tillandsien und Pflanzen, die eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigen. Inmitten der dichten Vegetation sorgt ein plätschernder Wasserfall für Feuchtigkeit und tropische Atmosphäre. Eine Besonderheit im Palmenhaus sind die kleinen chinesischen Zwergwachteln, die flink über die Wege huschen und wieder im Grün verschwinden, das so dicht ist wie im tropischen Regenwald.

Im Victoriahaus führt der Weg an tiefen Wasserbecken vorbei. Hier wachsen die Riesenseerose Victoria cruziana und viele andere Süßwasserpflanzen. Wie schwimmende Teller liegen die riesigen, flachen Blätter der Seerose auf der Wasseroberfläche. Durch die Luft flattern tropische Schmetterlinge. Unter ihnen der schwarz-gelbe Königs-Schwalbenschwanz, der rastlos von Blüte zu Blüte fliegt, um Nektar zu sammeln.